Ein gelber Abrissbagger arbeitet auf einer Baustelle und reißt ein altes Gebäude ab.
Die Zahl der Gebäudeabbrüche in Deutschland ist gesunken. (Quelle: Pixabay)

Bauwirtschaft 2025-05-15T11:45:31.529Z Immer weniger Gebäude werden abgerissen

In Deutschland werden jährlich immer weniger Gebäude abgerissen. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse des Forschungsprojekts „Long-Lasting Real Estate (LoLaRE): Anforderungen zukunftsfähiger Gebäude mit langen Lebensdauern“, das vom Institut für Baubetriebswesen unter Leitung von Prof. Jens Otto an der Technischen Universität Dresden durchgeführt und vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) im Rahmen des Innovationsprogramms Zukunft Bau gefördert wurde. Der nun veröffentlichte Ergebnisbericht analysiert erstmals statistische Datensätze zu Bauabgängen von Hochbauten in Deutschland in einem Zeitraum von 2007 bis 2021 und untersucht die Gründe für einen Abriss von Gebäuden.

Laut der Studie sind die Abrisszahlen seit 2007 gesunken, besonders deutlich seit 2018. Die Zahl der Abrisse von Wohngebäuden nahm zwischen 2007 und 2021 um 36 Prozent ab. Bei Nichtwohngebäuden betrug der Rückgang 19 Prozent. Im Durchschnitt wurden zwischen 2007 und 2021 jährlich knapp 12.000 Gebäude abgebrochen, wobei Einfamilienhäuser den größten Anteil ausmachen.

Der größte Teil der abgerissenen Wohngebäude wurde den Angaben zufolge zwischen 1949 und 1978 errichtet. Dennoch waren 17 Prozent der abgerissenen Wohngebäude laut der Studie weniger als 43 Jahre alt. Hauptgründe für Abrisse seien die Schaffung neuer Wohngebäude sowie die Umwandlung von Flächen in Freiraum.

„Ein entscheidender Aspekt für die Langlebigkeit von Gebäuden ist ihre Anpassungsfähigkeit an neue Anforderungen“, sagt Charlotte Dorn, die an der TU-Dresden das Projekt betreute. „Hierbei sind Parameter wie Geschosshöhen, vertikale Erschließung, tragende Strukturen und Lastreserven von Bedeutung. Die Studie legt nahe, dass diese Faktoren bereits in der Planungsphase neuer Gebäude berücksichtigt werden sollten, um langfristige Nutzungsoptionen zu sichern und die Nachhaltigkeit zu fördern“, so Dorn.

zuletzt editiert am 15. Mai 2025