Die Eurobaustoff blickt auf einen positiven Jahresabschluss 2022 mit einem Wachstum von rund neun Prozent auf knapp 9,1 Milliarden Euro zentralfakturierten Umsatz zurück. „Dieser Erfolg beruht in erster Linie darauf, dass unsere Gesellschafter im Zusammenspiel mit unserem Dienstleistungscampus trotz aller Krisenszenarien und Sondereffekte ihr Geschäft in 2022 anhaltend dynamisch entwickeln konnten“, kommentiert Dr. Eckard Kern, Vorsitzender der Geschäftsführung, die heute (08.03) von der Kooperation veröffentlichten Zahlen zum Geschäftsjahr 2022. Das erzielte Wachstum resultierte weniger aus einem Mengen- oder Marktwachstum heraus, wie Finanz-Geschäftsführer Jörg Hoffmann erklärt, „sondern ein Großteil dieser Steigerung basiert auf den überproportionalen Preisentwicklungen des vergangenen Jahres.“ Im Geschäftsjahr 2021 hatte die Kooperation einen zentralfakturierten Umsatz in Höhe von 8,33 Milliarden Euro erzielt (wir berichteten).
Beim Blick auf die einzelnen Warenbereiche sieht Hartmut Möller, Geschäftsführer Gesellschafterbetreuung, Einkauf und die Ländergesellschaften in Österreich und der Schweiz, größtenteils wieder eine Normalisierung hinsichtlich der Materialverfügbarkeiten in den einzelnen Sortimenten. „Auch die durch den Ukrainekrieg ausgelöste sprunghafte Preisentwicklung hat sich im Jahresverlauf beruhigt. Dabei haben sich die Preise auf einem insgesamt höheren Niveau eingependelt. Sorgen bereitet uns über 2022 hinaus die sinkende Investitionsbereitschaft sowohl im Eigenheim-Sektor als auch bei den Unternehmern im Nichtwohnbau“, so Möller.
Im Ausblick auf den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2023 rechnet die Geschäftsführung der Bad Nauheimer Kooperation insgesamt mit einer vorübergehend rückläufigen Bautätigkeit. „Auf der anderen Seite ergeben sich weiterhin genügend Chancen, um optimistisch zu bleiben und die Themen, die uns bewegen, in der gemeinschaftlichen Zusammenarbeit mit unseren Gesellschaftern positiv zu entwickeln und voranzutreiben“, wird Dr. Kern in der Unternehmensmitteilung zitiert. So gehe man in Bad Nauheim davon aus, dass sich die energetische Sanierung bei den ambitionierten Klimazielen der Regierung in den nächsten Jahren zum Treiber in der Baubranche entwickeln werde. Aber auch ein aktuelles Defizit von 700.000 Wohnungen in Deutschland bei gleichzeitig steigender Bevölkerungszahl, lasse erwarten, dass die Bauwirtschaft auf breiter Front wieder anspringen werde, sobald sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld wieder beruhige, heißt es vonseiten der Kooperation.