Eine Hand hält eine Stoppuhr vor einem unscharfen Hintergrund mit zwei Bauarbeitern und einem Gebäude.
Es gibt immer mehr offene Bauprojekte. (Quelle: Pixabay)

Bauwirtschaft 2025-11-11T09:16:06.652Z Baugenehmigungen und Fertigstellungen deutlich gesunken

Im Vergleich zu 2019 wurden 2024 insgesamt 61.289 Immobilien weniger fertiggestellt, zeigt eine aktuelle Untersuchung der Unternehmensberatung Finatycs. Dafür hat das Unternehmen Baudaten des Statistischen Bundesamts für die Jahre 2024 sowie 2019 ausgewertet. Demnach beläuft sich der Bauüberhang in Deutschland im Jahr 2024 auf 529.700 Einheiten, im Jahr 2019 lag die Zahl der offenen Projekte noch bei 524.300.

Binnen fünf Jahren brachen die Baugenehmigungen laut der Untersuchung von 383.987 (2019) auf 257.573 (2024) ein. Bei den Baufertigstellungen zeigt sich laut der Unternehmensberater eine ähnliche Entwicklung: 2019 wurden insgesamt 337.479 Immobilienprojekte fertiggestellt, 2024 lag die Zahl bei 276.190. Das entspricht einem Minus von 18,2 Prozent in fünf Jahren. Der Bauüberhang, also genehmigte, aber noch nicht fertiggestellte Projekte, stieg den Angaben zufolge im gleichen Zeitraum von 524.293 auf 529.748. Das entspricht einem Plus von 1,04 Prozent.

Hamburg, Saarland und Berlin weisen größten Rückgang im Bauüberhang auf

Auf Ebene der Bundesländer treten laut der Untersuchung mit Blick auf die offenen Bauprojekte deutliche Unterschiede auf. Den stärksten Abbau beim Bauüberhang verzeichnet Hamburg mit einem Minus von 26,22 Prozent. Hier ist die Zahl der offenen Bauprojekte im Vergleich zu 2019 um 1.864 gesunken. Auch im Saarland (minus 20,32 Prozent) und in Berlin (minus 16,62 Prozent) hat sich der Überhang im Vergleich zu 2019 deutlich verringert. Hier ist die Zahl der offenen Projekte um 751 beziehungsweise 2.511 gesunken. In Thüringen sank die Zahl gegenüber 2019 um 959 Projekte (minus 9,08 Prozent). In Baden-Württemberg waren es 6.254 weniger, was einem Rückgang von 8,62 Prozent entspricht. Demgegenüber stehen Zuwächse in Brandenburg (plus 15,44 Prozent), Nordrhein-Westfalen (plus 9,40 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (plus 6,05 Prozent). Auch Bayern (plus 4,49 Prozent) und Sachsen-Anhalt (plus 3,35 Prozent) meldeten mehr offene Bauprojekte als  im Jahr 2019. Hier dauerten Projekte im Vergleich also länger an.

Bauherren im Vergleich

Auch bei den Bauherrengruppen zeigen sich der Untersuchung zufolge starke Unterschiede. Den stärksten Zuwachs an offenen Projekten gab es bei Immobilienfonds mit einem Anstieg von 43,71 Prozent. Es folgen die Land- und Forstwirtschaft (plus 7,16 Prozent) sowie öffentliche Bauherren (plus 4,47 Prozent). Wohnungsunternehmen meldeten einen Anstieg von 2,55 Prozent, bei sonstigen Unternehmen lag die Veränderung bei 1,38 Prozent. Einzig die privaten Bauherren reduzierten ihren Überhang leicht (minus 0,46 Prozent).

zuletzt editiert am 24. November 2025