Der Vorstand der Steuler Fliesengruppe hat sich dazu entschlossen, beim Amtsgericht Bremen einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung zu stellen. Ziel sei es, die Unternehmensgruppe in den nächsten Monaten erfolgreich zu restrukturieren, um gestärkt aus dem Verfahren hervorzugehen und damit den Fortbestand der Fliesenunternehmen und der Arbeitsplätze zu sichern, heißt es in der offiziellen Mitteilung. Der Geschäftsbetrieb laufe vollumfänglich weiter. „Wir sind mit der gewohnten Zuverlässigkeit für unsere Kunden und Lieferanten da und vertrauen darauf, dass diese uns umgekehrt während dieser herausfordernden Phase die Stange halten. Ich bin zuversichtlich, dass wir als Unternehmensgruppe Anfang 2024 leistungsfähiger denn je aufgestellt sein werden“, sagt Peter Wilson, Vorstand der Fliesengruppe. „Dabei ist ein solches Eigenverwaltungsverfahren, das wir anstreben, etwas ganz anderes als eine sogenannte Regelinsolvenz. Der Fortbestand des Unternehmens ist das klare Ziel aller Beteiligten“, so Wilson.
Als Grund für die nun notwendige Sanierung nennt das Unternehmen die deutschlandweite Baukrise bei gleichzeitig ebenfalls stark rückläufigen Märkten in ganz Europa. Eine extreme Steigerung der Baupreise und Zinsen für Immobilienkredite sowie die große Verunsicherung über neue Vorschriften im Zusammenhang mit dem Gebäudeenergiegesetz in Deutschland hätten in den vergangenen Monaten zu deutlich sinkenden Umsätzen im Fliesengeschäft geführt, die in einem drastischen Einbruch im Juni gemündet hätten. Hinzu seien die Kapriolen an den Energiemärkten gekommen, die auch die Kostenseite unberechenbar gemacht hätten.
Das jetzt geplante Sanierungskonzept, das auch unter Einbeziehung eines potentiellen strategischen Partners erarbeitet werden soll, werde dazu beitragen, die Phase der Insolvenzzügig zu verlassen, gibt das Unternehmen in der Pressemitteilung zuversichtlich.