Zum Start der heutigen BAU in München lud der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) zur Pressekonferenz. Thema: Wohneigentum in Deutschland. Die gleichnamige Studie des Pestel-Instituts stellte Matthias Günther im Auftrag des BDB vor. Wie der Leiter des Pestel-Instituts erläuterte, liege die Eigentumsquote in Deutschland mittlerweile bei unter 44 Prozent und sinke kontinuerlich. Um den Abwärtstrend umzukehren, forderte er eine staatliche „Offensive Wohneigentum“. Ziel müsse es sein, pro Jahr 500.000 Haushalte in die Lage zu versetzen, sich zum ersten Mal Wohneigentum, das sie selbst nutzen, anzuschaffen.
Langfristig müsse Deutschland mehrheitlich vom Mieter- zum Eigentümerland werden. „Denn Wohneigentum schützt vor Altersarmut“, so Günther vor den Journalisten.
BDB-Präsidentin Katharina Metzger rief die Parteien dazu auf, „den Menschen wieder eine Perspektive auf die eigenen vier Wände zu geben – und das nicht als bloßes Wahlversprechen, sondern als Vorsatz für die künftige Regierungsarbeit“. 2025 müsse zum „Bau-Wendejahr“ werden: „Deutschland braucht mehr Sozialwohnungen, mehr bezahlbare Mietwohnungen, aber auch mehr Wohneigentum“, so Metzger in München.
Für den kontinuierlichen Rückgang der Eigentumsquote machte Günther vor allem die Politik verantwortlich. „Der Bund hat es versäumt, für eine Unterstützung der Menschen, die sich ihre eigenen vier Wände anschaffen wollen, zu sorgen – vor allem für eine effektive Förderung von Wohneigentum.“ Für Durchschnittsverdiener sei die Chance auf Wohneigentum heute gleich Null.
Vier Schwerpunkte für mehr Eigentum setzen
In der Studie zeigen die Wissenschaftler des Pestel-Instituts auf, was passieren muss, um insbesondere der sogenannten Nestbauer-Generation auf dem aktuellen Immobilienmarkt eine Chance auf die eigenen vier Wände zu geben. Die Studie setzt dabei vier Schwerpunkte: Sicherheit und Verlässlichkeit in Bezug auf die Wohnungsbaupolitik, eine effektive Förderung, Staatlicher Kredit als Eigenkapital-Ersatz sowie ein Verzicht auf die Grunderwerbssteuer.
„Die Parteien sind jetzt gut beraten, die Chance der Menschen, sich ein Einfamilienhaus, ein Reihenhaus oder eine Eigentumswohnung anzuschaffen, in den Fokus des Bundestagswahlkampfes zu rücken“, so Metzger.
Die BaustoffMarkt-Redaktion war vor Ort und berichtet in der Februar-Ausgabe ausführlich über die Pressekonferenz und die Ergebnisse der Studie „Wohneigentum in Deutschland“.
