Nach fünf Jahren hat die Interbau-Blink-Gruppe den letzten Schritt ihres neuen Rohstoffaufbereitungskonzepts begonnen. Dabei kommt ein neues Mahlverfahren ganz ohne Erdgas aus.
Die Planungen für das neue Rohstoffaufbereitungskonzepts wurden bereits vor über fünf Jahren aufgenommen und in einzelnen Abschnitten realisiert. Nach zunächst grundlegender Veränderung der innerbetrieblichen Materiallogistik konnte im letzten Jahr ein neuer Sprühturm zur Herstellung von Pressgranulat, auch Sprühkorn genannt, in Betrieb genommen werden. Mit der neuen kontinuierlichen Mühle kann das Projekt, das auch den Erweiterungsbau des Tonlagers als auch das eigentliche Mühlengebäude umfasst, abgeschlossen werden. Neben der Erhöhung der Mahlkapazität des neuen Aggregates werden laut Interbau-Blink auch ökologische Effekte erzielt.
Das neue Mahlverfahren kommt ganz ohne den Einsatz von Erdgas aus und nutzt stattdessen Strom, der zum Teil durch die erst kürzlich in Betrieb genommenen PV-Anlage erzeugt wird. Insgesamt beträgt die PV-Kapazität jährlich rund 1,3 GWh, ungefähr so viel, wie 320 Normalhaushalte im Jahr verbrauchen. Der selbst erzeugte Strom kann zu fast 100 Prozent eigenverbraucht werden. Die Gaseinsparung beläuft sich auf etwa sechs Millionen kWh. Durch diese Investition könne laut Mitteilung somit die Belastung der Herstellkosten durch die hohen Gaspreise etwas reduziert werden, obgleich die drastisch steigenden Stromkosten diesen Effekt nahezu eliminierten.
Mit der Anlieferung der zwölf Meter langen und 55 Tonnen schweren Mahltrommel wurde die letzte Stufe des Ausbauprojektes „Tonvermahlung“ der Interbau-Blink-Unternehmensgruppe aus Ransbach-Baumbach begonnen. Zunächst musste die Trommel per Schwertransport aus Norditalien in den Westerwald verfrachtet werden. Allein dieser Prozess zog sich infolge von Baustellenhindernissen auf den Verkehrswegen und durch die langwierigen Genehmigungen fast vier Wochen hin. Direkt vom Tieflader wurde die riesige Trommel mittels Spezialkränen auf dem Fundament installiert. Spätestens Ende Dezember soll die Vermahlung des für die Fliesenfertigung benötigten Ton-Feldspat-Gemisches von den bisherigen Trockenmahlanlagen auf die neue Anlage verlagert werden.
Die Investition für das Gesamtprojekt inklusive der Gebäude beläuft sich auf insgesamt acht Millionen Euro.