Der EU-Innovationsfonds, eines der weltweit größten Förderprogramme für innovative kohlenstoffarme Technologien, unterstützt Heidelberg Materials mit 191 Millionen Euro beim Aufbau einer CCS-Wertschöpfungskette am Standort Geseke. Wie das Unternehmen mitteilt, ergänze die Finanzierung die signifikanten eigenen Investitionen. Nach Finalisierung der Fördervereinbarung (Grant Agreement) ist das Projekt am 1. Januar 2024 offiziell an den Start gegangen. Geseke werde das erste deutsche Zementwerk sein, das Net-Zero-Zement und -Klinker auf CCS-Basis (Carbon Capture and Storage) produziert.
„Der erfolgreiche Abschluss des Grant Agreements zeigt die Bedeutung von ‚GeZero‘ für die Dekarbonisierung unseres Sektors und das Vertrauen, das uns von europäischer Seite entgegengebracht wird“, sagt Dr. Nicola Kimm, Chief Sustainability Officer und Mitglied des Vorstands von Heidelberg Materials. „Wir haben erst vor kurzem unsere Marke ‚evoZero‘ vorgestellt, den weltweit ersten CCS-basierten Net-Zero-Zement. Das Produkt wird zunächst über unser Brevik CCSProjekt in Norwegen angeboten. Sobald andere Abscheideprojekte wie ‚GeZero‘ in Betrieb gehen, werden auch diese Werke in der Lage sein, Net-Zero-Zement und -Klinker an die Kunden zu liefern. Dies wird die Dekarbonisierung unserer Industrie erheblich beschleunigen.“
Der besondere Ansatz des Projekts umfasse neben dem Bau der Abscheideanlage und eines neuen Oxyfuel-Ofens auch eine CO2-Transportlösung per Bahn, die den Zeitraum überbrückt, bis die notwendige Pipeline-Infrastruktur zur Verfügung steht. Pro Jahr sollen rund 700.000 Tonnen CO2 abgeschieden werden, heißt es in der Mitteilung. Das CO2 werde zum CO2-Hub von Wintershall Dea transportiert und anschließend sicher unterhalb der Nordsee gespeichert. Der Bau der Anlage soll 2026 beginnen, die Inbetriebnahme ist für 2029 geplant.
