Im Jahr 2022 wurde in Deutschland der Bau von 354.400 Wohnungen genehmigt, zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts. Das waren 6,9 Prozent oder 26.300 Wohnungen weniger als im Jahr 2021, als mit 380.700 Baugenehmigungen der höchste Wert seit dem Jahr 1999 erreicht worden war. Niedriger als im Jahr 2022 war die Zahl der Baugenehmigungen zuletzt 2018 (346.800 Wohnungen).
Im vergangenen Jahr 2022 wurden in neu zu errichtenden Wohngebäuden 304.600 Wohnungen genehmigt. Das waren 7,3 Prozent oder 23.900 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Dabei fiel die Zahl der genehmigten Neubauwohnungen im zweiten Halbjahr 2022 besonders deutlich gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab: Wurden im ersten Halbjahr 2022 nur 2,1 Prozent weniger Wohnungen genehmigt als im ersten Halbjahr 2021, so waren es im zweitenHalbjahr 2022 dann 12,6 Prozent weniger als im zweiten Halbjahr 2021. Die Zahl der Genehmigungen verringerte sich ab August von 24.100 bis auf 20.400 Wohnungen im November (-15,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat).
Starke Rückgänge bei Ein- und Zweifamilienhäusern
Besonders stark war im Jahr 2022 der Rückgang der Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser. So genehmigten die Baubehörden 78.100 neue Einfamilienhäuser, das waren 16,8 Prozent oder 15.800 weniger als im Jahr 2021. Die Zahl der genehmigten Neubauwohnungen in Zweifamilienhäusern ging 2022 ebenfalls überdurchschnittlich stark zurück: In Zweifamilienhäusern wurden 27.700 Wohnungen genehmigt, das waren 13,8 Prozent oder 4.400 weniger als im Vorjahr.
Etwa 63 Prozent der Neubauwohnungen in Deutschland entstehen in Mehrfamilienhäusern. Aufgrund der noch hohen Genehmigungszahlen im ersten Halbjahr 2022 wurden in Mehrfamilienhäusern im Gesamtjahr 2022 mit 190.400 Wohnungen lediglich 1,6 Prozent oder 3.100 Wohnungen weniger genehmigt als im Jahr 2021. Im Jahresverlauf beschleunigte sich der Abwärtstrend laut der Statistiker allerdings. So wurden im Dezember 2022 in neu zu errichtenden Mehrfamilienhäusern nur 19.200 Wohnungen genehmigt, das waren 19,3 Prozent oder 4.600 Wohnungen weniger als im Vorjahresmonat.
Deutlich weniger Bauanträge von Privatpersonen
Rund 95 Prozent der Bauanträge für Wohnungen in Wohngebäuden werden von Unternehmen und Privatpersonen gestellt. Entsprechend prägten diese beiden Bauherrengruppen die Gesamtentwicklung maßgeblich und sorgten 2022 für den Rückgang: Während auf Unternehmen 147.900 Baugenehmigungen für neue Wohnungen entfielen und damit 5 000 oder 3,3 Prozent weniger als im Vorjahr, gingen 141.100 Baugenehmigungen auf Privatpersonen zurück. Das waren 12,6 Prozent oder 20.300 weniger als im Vorjahr. Demgegenüber stieg die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen, die auf Bauanträge der öffentlichen Hand zurückgehen, um 17,8 Prozent auf 12 200.