Anfang November tagte die AG Logistik im Gesprächskreis Baustoffindustrie/BDB gemeinsam mit dem BGA-Verkehrsausschuss im Verbändehaus in Berlin. Warum eine gemeinsame Tagung? „Wir werden die Probleme unserer Branche nicht allein lösen. Deswegen wollen wir den Blick weiten und durch den Austausch mit dem BGA neue Impulse für uns mitnehmen“, sagte Gerrit Höppner-Tietz, Sprecher der AG Logistik, zu Beginn. Der BDB ist Mitglied im Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), ergänzte BDB-Geschäftsführer Christian Lübbert. Auch bei logistischen Themen gebe es gegenseitige Synergien, „der BGA kann uns einen Zugang zur Politik ebnen“, so Lübbert. Dies zeigte sich auch an dem Tag, denn Henning Rehbaum, MdB und Mitglied im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages, trat mit den Teilnehmenden in den Dialog. Es entwickelte sich eine angeregte Diskussion, in der aktuell drängende Herausforderungen wie der grassierende Fahrermangel angesprochen wurden. Rehbaum wies in einem kurzen Vortrag darauf hin, dass in dieser Wahlperiode allein 3 Milliarden Euro für den Bau von Autobahnen und Bundesstraßen bereitgestellt würden. Mit Blick auf lange Bauzeiten betonte Rehbaum, dass die neue Bundesregierung den Bürokratieabbau forciere. „Schnelligkeit ist jetzt das Gebot der Stunde. Wir haben jede Menge Maßnahmen angeschoben und sind sicher, dass das Wirkung zeigt“, so der Bundestagsabgeordnete.

Forschungsdefizit im Großhandel
Vor dem Austausch mit dem Politiker hatte Lena Schlett, Abteilungsleiterin Verkehr und Logistik beim BGA, den Anwesenden ein Update zu den aktuellen verkehrspolitischen Themen gegeben. Zudem standen zwei Vorträge auf dem Programm. Michael Nitsche, Abteilungsleiter Digitalpolitik beim BGA, referierte über Forschung im Großhandel. Es gebe ein großes Forschungsdefizit in der Branche, betonte Nitsche. Das liege vor allem am geringen Wagniskapital, das in Deutschland investiert werde. Hierzulande würden zwar zahlreiche Patente angemeldet, aber es gelinge selten, aus diesen Geschäftsmodelle zu entwickeln. Sein Apell an Unternehmen: „Interessieren Sie sich für Prozessforschung.“
Ladungsdiebstahl in der Logistik
Darüber hinaus gab Niels Beuck, stellvertretender Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) einen Überblick zum Thema Ladungsdiebstahl in der Logistik. Der wirtschaftliche Schaden gehe in die Milliarden. Besonders der Modus Operandi Phantomfrachtführer nehme zu. Kritisch sieht Beuck die Rolle von Frachtbörsen. Diese seien Einfallstore für Kriminelle.
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