Anlässlich seiner Mitgliederversammlung am 21. April 2023 in Augsburg (wir berichteten) hat der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) die von der B+L Marktdaten ermittelte Branchenstatistik für Trockenmörtel und Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) präsentiert. Demnach sanken die Absätze von Trockenmörtel 2022 um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit geht eine mehrjährige Wachstumsphase zu Ende: Im Jahr 2020 konnten die Absätze mit +4,5 Prozent zum Vorjahr noch deutlich gesteigert werden, gefolgt von +0,6 Prozent im Jahr 2021. Durch den nun eintretenden Rückgang im Jahr 2022 schließt der Gesamtmarkt für Trockenmörtel im Jahr 2022 mit einem Jahresabsatz von 8,45 Millionen Tonnen.
Im Vergleich zu den Vorjahren haben sich Neubau und Modernisierung laut dem Verband 2022 ähnlich entwickelt. Der Neubau zeigte in manchen Bereichen ein Wachstum, da viele Projekte aus den Vorjahren durch Verzögerungen auf den Baustellen noch fertiggestellt wurden. Produkte für den Innen- und Außenbereich (Putze, Estrich- und Mauermörtel) entwickelten sich den Angaben zufolge tendenziell ähnlich mit leichten Rückgängen. Im Bereich der Fliesenchemie (Fliesenkleber, Fugenmörtel, Ausgleichsmassen) und der GaLa-Produkte hingegen kam es zu stärkeren Rückgängen. Dies lasse sich damit erklären, dass die Renovierung von Böden durch das unsichere ökonomische Umfeld häufiger zurückgestellt oder nicht ausgeführt wurde, heißt es.
Bei Wärmedämm-Verbundsystemen (WVDS) zeigte sich 2022 ein leichter Rückgang von 0,8 Prozent. Viele Projekte seien wegen der Preissteigerungen und Lieferschwierigkeiten verschoben worden, prinzipiell aber sei die Nachfrage stabil und werde vor dem Hintergrund der Energiekrise ab Mitte 2023 wieder stärker wachsen.
Die Baukonjunktur wird sich nach den aktuellen Prognosen der B+L in diesem Jahr rückläufig entwickeln. Besonders im Einfamilienhausbau, aber zum Teil auch im Nichtwohnbau, erwartet die B+L zurückgehende Fertigstellungen und Investitionen. Vor allem der Neubau sei von der negativen Entwicklung betroffen, wohingegen die Modernisierung, getrieben durch wachsende Nachfrage im Bereich der Energieeffizienz, stabilisierend wirke. Für den Gesamtmarkt Trockenmörtel 2023 gehen VDPM und B+L aktuell von einem Absatzrückgang von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus.