Zur Jahrestagung und Mitgliederversammlung des Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) am 20. und 21. April 2023 in Augsburg konnten Vorstandsvorsitzender Christoph Dorn und Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Joachim Riechers den Angaben zufolge über 140 Teilnehmende begrüßen. Nachdem die letzte Vorstandswahl 2021 coronabedingt online stattfinden musste, konnte diesmal wieder persönlich im Plenum abgestimmt werden. Das Führungsgremium des VDPM wurde einstimmig im Amt bestätigt: Christoph Dorn (Knauf Gips) als Vorsitzender, Dr. Markus Pfeuffer (Heidelberger Beton) und Heiner Röhr (Sto) als stellvertretende Vorsitzende. Wiedergewählt wurden zudem Matthias Brox (DAW), Karl Minichmair (Hasit Trockenmörte), Thomas Mothes (Maxit Baustoffwerke), Christian Poprawa (Saint-Gobain Weber), Peter Sarantis (Baumit), Jens Schmidt (Ejot), Thomas Utermöller (Sakret Trockenbaustoffe Sachsen) und Olaf Wolf (Sievert Baustoffe).
Die traditionell enge Verbindung zwischen VDPM, Malern und Stuckateuren wurde deutlich in den Grußworten von Oliver Heib, Vorsitzender des Bundesverbandes Ausbau und Fassade, und Guido Müller, Präsident des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz, heißt es in der Mitteilung. Beide würden eine Intensivierung der Zusammenarbeit favorisieren, um Schnittstellen zu identifizieren, Doppelarbeit zu vermeiden, Strategien zu entwickeln und Interessen zu bündeln, beispielsweise im Bereich des Datenmanagements sowie der Aus- und Fortbildung.
Christoph Dorn zeigte sich in seinem Eingangsstatement optimistisch, was die langfristigen Marktchancen betrifft. Enttäuschend sei hingegen die Performance des Bauministeriums: „Die ganze Branche hatte sich wieder ein eigenes Ministerium gewünscht, mit den Leistungen und Ergebnissen dort können wir aber nicht zufrieden sein.“ Umso mehr sei es notwendig, gemeinsam den Einbruch bei den Baugenehmigungen durch eine verstärkte energetische Modernisierungstätigkeit zu kompensieren.
Weg zur Klimaneutralität
Der VDPM präsentierte auf der Veranstaltung die neue Roadmap „Klimaneutralität für Dämmsysteme, Putz und Mörtel“. Partner für die Erarbeitung der 90-seitigen Roadmap war die Future-Camp Climate. Die Studie zeige, dass relevante Emissionssenkungen schon bis 2030 und Klimaneutralität bis 2045 für die beteiligten Industriezweige erreichbar seien. Zu einem nicht unerheblichen Teil sei die Branche dabei auf die Entwicklungen der Vorlieferanten angewiesen, heißt es.
Einen Überblick über die seit April 2022 geleistete Arbeit im VDPM erhielten die Teilnehmenden von Dr. Hans-Joachim Riechers, Matthias Brox und Christian Poprawa. Die Überarbeitungen bei der grünen Merkblattreihe zu Fließestrichen, den „Leitlinien für das Verputzen von Mauerwerk und Beton“, beim WDVS-Planungsatlas und beim Brandschutzkompendium bilden dabei laut Mitteilung einen Schwerpunkt. Der Relaunch des Architektenportals „#putzpoesie“ stehe unmittelbar bevor, ebenso eine Dokumentation über den jüngst erfolgten Großbrandversuch bei der MFPA Leipzig. Gemeinsam mit dem Fraunhofer IBP in Holzkirchen erarbeitet der VDPM aktuell eine Roadmap „Recycling Readyness 2030-2045“, die den Weg zur Kreislaufwirtschaft der Branche aufzeigen und bis Jahresende vorliegen soll. Bereits fertiggestellt wurde der jüngste Sachstandsbericht des Fraunhofer IBP zur Langzeitbewährung von Wärmedämm-Verbundsystemen.