Kräne
Die Zwölfmonatserwartungen außerhalb des Infrastruktursektors in Europa sind eher getrübt. (Quelle: Pixabay)

Bauwirtschaft 28. August 2023 Bautätigkeit nimmt weltweit leicht zu, aber Europa schwächelt

Der RICS Global Construction Monitor (GCM) zeigt für das zweite Quartal 2023 weltweit eine leichte Zunahme der Bautätigkeit, allerdings hinkt Europa weiter hinterher. Laut dem Bericht steht nach wie vor der Bereich Infrastruktur an der Spitze, der in den meisten Ländern ein solides Wachstum verzeichnet. Demgegenüber zeigten sich die Bauaktivitäten im Wohn- und Gewerbebereich weltweit unterschiedlich. Die Kreditkonditionen hätten sich weltweit verschlechtert, und die Befragten rechneten mit einer weiteren Verschärfung der Kreditvergabe in den nächsten drei Monaten, was die Aktivität zweifellos beeinträchtigt. „Global zeigt sich eine stabile Bautätigkeit, getrieben durch Infrastrukturmaßnahmen in vielen Teilen der Welt. Im Gegensatz dazu zeigt sich Europa mit einem sehr flachen Trend, der den negativen Bereich noch nicht verlassen hat. Der Ausblick bleibt angesichts des makroökonomischen Umfelds gedämpft“, so die RICS-Vorsitzende Susanne Eickermann-Riepe.

Konkret verzeichnete der weltweite Bautätigkeitsindex (CAI) im zweiten Quartal einen Wert von +14, der sich gegenüber dem Wert von +15 in der letzten Erhebung kaum verändert hat. Damit deutet diese Kennzahl auf ein allgemein stetiges Wachstum der Bautätigkeit hin. In ganz Europa stagniert der CAI weiterhin, wobei der aktuelle Wert von -1 (-4 in Q1) das vierte Quartal in Folge unter null liegt. Auf regionaler Ebene zählen der Nahe Osten und Afrika (MEA) weiterhin zu den stärksten Regionen weltweit, parallel dazu hat sich der CAI in Nord-, Mittel- und Südamerika im zweiten Quartal etwas weiter in den expansiven Bereich bewegt. Dennoch ist die Dynamik in der gesamten Region immer noch deutlich schwächer als in der Anfangsphase des vergangenen Jahres. Für die Region APAC bedeutet der jüngste CAI-Wert von +15 zwar immer noch einen allgemeinen Produktionsanstieg, aber eine leichte Abschwächung gegenüber dem Wert des vergangenen Quartals von +23. Während der Infrastrukturbereich sich weiterhin relativ lebhaft zeigt, verschlechtern sich die Bedingungen im Bereich Wohnungs- und Gewerbeimmobilien.

Eine Reihe größerer europäischer Märkte wiesen im zweiten Quartal entweder stagnierende oder negative CAI-Zahlen auf. Dazu gehören Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und die Niederlande. In den meisten Fällen ging die Bautätigkeit im Wohnungsbau deutlich zurück und stagniere im Bereich Gewerbeimmobilien. Dies spiegelt sich auch in den gedämpften Zwölfmonatserwartungen außerhalb des Infrastruktursektors in Europa wider.

zuletzt editiert am 28.08.2023