Neubau
Seit dem zweiten Quartal 2022 sind die Auftragseingänge am Bau rückläufig. (Quelle: Pixabay)

Bauwirtschaft

24. February 2023 | Teilen auf:

Bauhauptgewerbe verzeichnete 2022 deutlich weniger Aufträge

Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist im Jahr 2022 kalenderbereinigt um 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Mit einem Volumen von 99,1 Milliarden Euro lag der Auftragseingang aufgrund der stark gestiegenen Baupreise nominal (nicht preisbereinigt) 4,8 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts weiter zeigen, erreichte das erste Quartal 2022 mit dem Rekordmonat März, in dem zum ersten Mal Auftragseingänge von mehr als 10 Milliarden Euro gemeldet wurden, im Vorjahresvergleich noch ein reales Plus von 4,1 Prozent. Ab dem zweiten Quartal konnte das Vorjahresniveau jedoch nicht mehr erreicht werden: Insgesamt sieben Monate verzeichneten sogar ein zweistelliges reales Minus.

Im Hochbau gingen die realen Auftragseingänge um 15,1 Prozent zurück und lagen mit 51,7 Milliarden Euro nominal knapp (-1,6 Prozent) unter dem Vorjahresergebnis. Dabei verzeichnete der Wohnungsbau mit real -16,5 Prozent (nominal: -3,9 Prozent) die größten Einbußen. Der Tiefbau sank im Vergleich zum Vorjahr real um 3,0 Prozent, steigerte sich jedoch nominal um 12,7 Prozent auf 47,4 Milliarden Euro.

"Noch bauen die Unternehmen die Auftragsbestände ab. Aber die Zeichen stehen auf Sturm. Sollte sich die kritische Lage im Wohnungsbau verfestigen und die Aufträge weiter abstürzen, wird es nicht nur für Mieterinnen und Mieter in Großstädten immer schwieriger. Es besteht auch für die Branche die erhebliche Gefahr, den Beschäftigtenstand nicht halten zu können", sagt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, zu den Zahlen des Statistischen Bundesamts.

Im Dezember 2022 lag der reale Auftragseingang im Bauhauptgewerbe saison- und kalenderbereinigt 1,8 Prozent höher als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich sank der reale Auftragseingang im Dezember 2022 kalenderbereinigt um 23,4 Prozent.

Jahresumsatz real rückläufig

Der Jahresumsatz im Bauhauptgewerbe sank im Vergleich zum Vorjahr nach Angaben der Statistiker real um 5,8 Prozent. Nominal steigerte er sich um 9,8 Prozent und erreichte einen neuen Höchststand von 108,9 Milliarden Euro. Dabei fiel der Wohnungsbau mit 28,0 Milliarden Euro Jahresumsatz am stärksten ins Gewicht, der gewerbliche Hochbau folgte mit 25,8 Milliarden Euro.

In der Statistik erfasst werden alle Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr tätigen Personen. Im Jahr 2022 waren das rund 9.500 Betriebe und damit 1,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Seit zwölf Jahren (2009: 7.000 Betriebe) steigt die Zahl dieser Betriebe kontinuierlich.

zuletzt editiert am 27.02.2023