Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Mai 2023 gegenüber April 2023 kalender- und saisonbereinigt um 3,5 Prozent gestiegen. Im Hochbau stieg der Auftragseingang um 2,2 Prozent und im Tiefbau um 4,7 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai 2022 fiel der reale, kalenderbereinigte Auftragseingang um 5,7 Prozent. Dabei sank der Auftragseingang im Hochbau um 15,2 Prozent, während er im Tiefbau um 4,7 Prozent stieg. Der nominale (nicht preisbereinigte) Auftragseingang lag im Mai 2023 mit einem Volumen von 8,7 Milliarden Euro 2,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
In den ersten fünf Monaten des Jahres 2023 sanken die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe gegenüber dem Vorjahreszeitraum kalender- und preisbereinigt (real) um 14,7 Prozent und nominal um 3,7 Prozent.
„Zwar ‚leben‘ die Unternehmen noch von ihren Auftragsbeständen, aber spätestens im Herbst dürfte sich die Lage weiter verschärfen. Schon jetzt ist unsere Branche von einem deutlichen Anstieg der Zahl der Insolvenzen betroffen“, kommentiert der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, die Zahlen. In den ersten vier Monaten hätten 437 Unternehmen des Bauhauptgewerbes Insolvenz anmelden müssen, das seien 20,4 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Müller: „Dabei sind von der Entwicklung überwiegend die Unternehmen betroffen, die im Neu- und Rohbau tätig sind.“ Im Ausbaugewerbe hätte die Zahl der Insolvenzen nur um 3,2 Prozent zugelegt. „Auch hier merken wir die kostenbedingte Verschiebung von Neubau- zu Bestandsinvestitionen“, so Müller.
Der reale Umsatz im Bauhauptgewerbe ist im Mai 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,1 Prozent zurückgegangen. Der nominale Umsatz erhöhte sich aufgrund der gestiegenen Baupreise um 3,8 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2023 sanken die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum real um 7,3 Prozent und stiegen nominal um 4,8 Prozent.